Interview mit Kitaleiterin Pauline Welsch

Frau Welsch, stellen Sie sich doch bitte kurz unseren Lesern einmal vor!

Ich bin Pauline Welsch, 24 Jahre alt und wohne aktuell in Bayreuth. Durch mein Freiwilliges Soziales Jahr habe ich den Beruf der Erzieherin kennen und lieben gelernt. Mittlerweile bin ich staatlich anerkannte Erzieherin und habe in den letzten 2 ½ Jahren Frühpädagogik – Leitung und Management berufsbegleitend per Fernstudium studiert.
Während meiner Ausbildung zur Erzieherin hatte ich die Möglichkeit, in vielen Bereichen zu arbeiten und Erfahrungen zu sammeln. Nach meiner Ausbildung durfte ich 2019 die Kita Emilio in Helmbrechts als Teil eines neuen Teams mit eröffnen und habe dort bis 2022, erst als Gruppenleitung einer Krippengruppe, dann als stellvertretende Leitung im Kindergartenbereich gearbeitet.
Im April 2022 bin ich dann in die LamiKita gewechselt. Hier habe ich ebenfalls als Gruppenleitung der Krippengruppe „Heidelbärchen“ gearbeitet, dazu kam dann die stellvertretende Leitung.

Frau Welsch, wie kam es dazu, dass Sie in Ihren jungen Jahren bereits die Leitung der LamiKita übernommen haben?

Ich habe die letzten Jahre Frühpädagogik mit dem Schwerpunkt „Leitung und Management“ studiert. Bereits kurz nach meiner Ausbildung habe ich mich dazu entschieden, ein Studium zu beginnen, durch das mir später ein noch umfangreicheres Arbeitsfeld zur Verfügung steht und ich die Möglichkeit habe, außerhalb des Gruppendienstes in Kitas zu arbeiten. Die Leitung und das Management innerhalb einer Kita fand ich immer schon ziemlich spannend und durch das Studium wurde ich schnell in meinem Ziel bestärkt, irgendwann eine Kitaleitung zu übernehmen. Damit, dass ich dieses Ziel dann so schnell erreichen würde, habe ich allerdings nicht gerechnet!
Nachdem es offiziell war, dass Manuel uns als Einrichtungsleitung verlassen würde, ging die Suche nach einer neuen Kitaleitung los. Es wurden sich viele Gedanken gemacht, intensive Gespräche geführt und die Leitungsstelle vor allem intern, sowie extern ausgeschrieben. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich gerade meine Bachelorarbeit beendet. Ich war also „fertig“ und somit bestens vorbereitet für eine Leitungsposition. Nach weiteren Gesprächen mit dem Team, den Eltern und der Trägerschaft der LamiKita kristallisierte sich die Tendenz zu einer internen Nachbesetzung heraus. Da ich mir keine unterstützendere Trägerschaft und kein dynamischeres Team vorstellen kann, fiel mir die finale Entscheidung, die Leitung der LamiKita zu übernehmen, nicht schwer.

Welche Aufgaben erwarten Sie in Ihrer neuen Position als Leiterin?

Nachdem ich vormittags weiterhin im Gruppendienst tätig bin, bleibt mir die Arbeit am Kind erhalten, worüber ich mich sehr freue! Genauso freue ich mich aber, mich ab 14 Uhr meinen Leitungsaufgaben und somit auch dem Büro zu widmen. Hier steht die Personalführung unseres Teams an oberster Stelle. Es gibt viele Ideen, Wünsche und Anregungen, die von mir gesammelt und gemeinsam mit unserem Team in die Tat umgesetzt werden. Dazu kommen Aufgaben wie die Erstellung des Dienstplans, die Urlaubsplanung oder die Organisation von Festen und Veranstaltungen in der LamiKita. Auch die Öffentlichkeitsarbeit ist ein großer Teil meines neuen Aufgabenbereiches. Hier freue ich mich darauf, all unsere KooperationspartnerInnen kennenzulernen und die LamiKita für externe Personen, wie andere Kitateams, Schulen oder Ausbildungsbetriebe, zu vertreten und vorzustellen.

Was hebt die Kindertagesstätte LamiKita Ihrer Meinung nach von anderen Einrichtungen ab?

Für mich ist die LamiKita nur schwer mit anderen Kindertagesstätten zu vergleichen. Bereits auf den ersten Blick erkennt man im gesamten Haus die Liebe zum Detail und das Herzblut, das in diese Kita gesteckt wurde und wird. Somit bildet die Trägerschaft durch Familie Strunz für mich die erste Besonderheit ab. Eine so enge Zusammenarbeit mit der Trägerschaft erlebe ich als sehr wertvoll und gewinnbringend für alle Beteiligten! Des Weiteren sind unsere Räumlichkeiten einzigartig. Alle Räume wurden so konzipiert, dass die Kinder zu jeder Zeit aktiv am Tagesgeschehen mitwirken können, zum Beispiel durch eine zusätzliche, kleinere Küchenzeile, an der sich die Kinder bei der Zubereitung der Mahlzeiten aktiv beteiligen können. Die Küche, beziehungsweise unsere täglich frisch zubereiteten Mahlzeiten, hebt uns ebenfalls von anderen Einrichtungen ab. Wir beziehen unsere Lebensmittel über regionale Anbieter, kochen vegetarisch, saisonal und die Kinder bekommen ein Gefühl für die Lebensmittel, die sie jeden Tag zu sich nehmen. Einige der Lebensmittel wachsen sogar in unserem eigenen Garten, der sich ebenfalls von denen der anderen Kitas unterscheidet. Durch die Größe unseres Gartens und die Tatsache, dass wir jeden Tag mit den Kindern rausgehen, haben sie ausreichend Möglichkeiten ihre Umwelt gezielt wahrzunehmen und sich im wahrsten Sinne des Wortes frei zu entfalten.
Unsere Familienzeit, beziehungsweise die enge Zusammenarbeit mit unseren Familien würde ich hier ebenfalls gerne erwähnen. Auch diesen Punkt erlebe ich als innovativ und sehr wertvoll für unsere Kita. Durch die enge Zusammenarbeit, den ständigen Austausch und die gegenseitige Unterstützung des Teams und der Eltern entstehen dynamische, einzigartige Prozesse innerhalb der Kita. Zusammenfassend ist die LamiKita durch ihr innovatives Konzept, das jeden Tag von einem individuellen, starken Team getragen und gelebt wird, einfach einzigartig!

Die LamiKita fährt ein einzigartiges Konzept, aufgebaut auf den vier Säulen Achtsamkeit, Augenhöhe, Ernährung und Digitalisierung. Wieso sind diese Säulen Ihrer Meinung nach so wichtig für die Entwicklung von Kindern?

Unsere Welt wird zunehmend schnelllebiger, digitaler und leistungsorientierter. Um unsere Kinder auf eine solche Welt bestmöglich vorzubereiten und ihnen jedoch gleichzeitig einen Ausgleich hierzu vermitteln zu können, orientieren wir uns an den genannten Säulen.
Da die digitalen Medien heutzutage nicht mehr wegzudenken sind, ist es unsere Aufgabe, den Kindern von Anfang an einen effektiven, bewussten und auch kontrollierten Umgang mit diesen aufzuzeigen. Gleichzeitig ist es wichtig, die Kinder in ihren individuellen Persönlichkeiten zu bestärken, da diese nie durch digitale Medien oder Programme ersetzt oder aufgewogen werden können. Die Kinder sollen sich selbst erfahren dürfen, achtsam mit sich, ihren Mitmenschen und auch ihrer Umwelt umgehen. All das findet in unserer Kita auf Augenhöhe statt.
Die Ernährung spielt bei uns ebenfalls eine große Rolle. Auch in dieser findet man eine Form der Achtsamkeit, wenn die Kinder sich darüber bewusstwerden können und dürfen, welche Nahrungsmittel sie täglich zu sich nehmen und woher diese bezogen werden.
Anhand unserer Konzeption möchten wir die Kinder dabei unterstützen, zu reflektierten, resilienten Persönlichkeiten heranzuwachsen, die ihren eigenen Platz in der Welt finden.

Worauf freuen Sie sich in Ihrer neuen Position am meisten?

Am meisten freue ich mich darauf, den beeindruckenden Entwicklungsprozess der LamiKita weiterhin, aber in einer anderen Position, intensiv mitzuerleben und durch meine Ideen aktiv voranzubringen und mitgestalten zu dürfen! Diesen Prozess als Teil eines so herzlichen Teams erleben zu dürfen, ist das Schönste dabei! 

Was haben Sie sich selbst zur Aufgabe gemacht, welche Ziele möchten Sie als Kitaleitung erreichen?

Mein großes Ziel ist es, die LamiKita als Wohlfühlort für unsere Kinder, die Familien, das Team und auch alle externen Personen aufrecht zu halten! Die LamiKita soll weiterhin erfüllt von herzlichem Lachen, unermüdlicher Entdeckerfreude und Neugier sein. Hierfür werde ich natürlich mein ganzes Herzblut, die Leidenschaft für meinen Beruf und meine Motivation investieren!

Was wünschen Sie sich für die Zukunft - für sich selbst, für die Kinder, die die LamiKita besuchen dürfen und für deren Eltern?

Ich wünsche mir für unsere Kinder, dass ihre Zeit in der LamiKita immer eine wunderschöne, positive Erinnerung bleibt, von der sie für ihr restliches Leben profitieren. Ich wünsche mir, dass sie sich bei uns so frei wie möglich fühlen, in dem Prozess sich selbst kennenzulernen und wahrzunehmen, um daraus starke Persönlichkeiten wachsen zu lassen.
Für die Eltern, unsere Familien, wünsche ich mir, dass sie ihre Kinder jeden Tag mit einem guten Gefühl in die Kita bringen können. Sie sollen sich durch uns bestmöglich unterstützt und entlastet fühlen, um ihren eigenen Zielen und weiteren Aufgaben nachkommen zu können. Gleichzeitig wünsche ich mir, dass sie gerne Zeit mit ihren Kindern und uns in der Kita verbringen und diese Zeit ebenfalls als schöne, stets andauernde Erinnerung behalten!
Mein Wunsch für mich ist der, dass ich an dieser Herausforderung wachse und mich von anderen, weiteren Seiten kennenlernen darf. Ich wünsche mir, dass auch weiterhin immer meine Lebensfreude, mein Enthusiasmus und mein Lachen im Gegensatz zu Unsicherheiten oder Angst vor Veränderung und Neuem überwiegen wird.